Heute geht es um das Frühstück in der Kölner Stilbude (Südstadt). Und da die Frau so schlecht auf diesen Laden zu sprechen ist, gibt's die Bewertung dieses Mal nur einseitig. Bewerten wollen und müssen wir das Frühstück in der Stilbude trotzdem, denn unsere Erfahrungen wollen wir euch nicht vorenthalten. Und unser Endergebnis bleibt gleich, denn die Frau hätte wahrscheinlich noch einen Stern mehr beim Frühstück in Köln abgezogen ...
Stilbude Köln: Frühstück in der Südstadt
So ein bisschen Chaos hat ja durchaus seinen Charme. Es erinnert an die Zeit Anfang des Studiums: Neue Stadt, die erste WG, die ganzen Mädch ... Zumindest stelle ich mir das so vor.
Nach unserem ersten Besuch in der Stilbude auf der Bonner Straße dachte ich noch, dass der Laden unglaublich viel Charme hat. Chaotisch, aber dennoch stilvoll. Bekannt ist die Stilbude vor allem für das selbst gemachte Hipster-Eis, das "Leck Mich"- Eis-am-Stil mit interessanten Geschmacksrichtungen. Doch an diesem Tag hat tatsächlich nichts, rein gar nichts, funktioniert. Und dabei wollten wir eigentlich nur *schnell* ein kleines Frühstück in Köln haben.
Unser erster Versuch: Frühstück in der Stilbude
Kurz zum ersten Versuch, als wir das Frühstück in der Kölner Südstadt testen wollten: Der Chef der Stilbude war an diesem Tag alleine im Laden. Nur er und wir. Dementsprechend hofften wir, dass das mit dem Frühstück relativ schnell ging. Was wir nicht wussten: Er war wohl Service und Küche in einem - seine Kellnerin hatte ihn schlicht sitzengelassen.
Und wie immer, wenn jemand sitzengelassen wird, hat man natürlich Mitleid und Nachsicht. Das man dieses Mitleid jedoch noch strapazieren kann, davon handelt der erste Teil unserer Bewertung des Frühstücks in Köln.
Zuallererst: Die Bestellung der Getränke zog sich wirklich Ewigkeiten hin. Schnell bestellt hatten wir, dass aber ein Kaffee 15 Minuten dauern kann, das war nicht zu erwarten. Und was das Essen betrifft: Ich hatte Rührei bestellt - sehr lecker wie mir der Chef versprach. Als das Ei nach 40 Minuten kam, bestand es zur Hälfte aus Rührei und zur anderen Hälfte aus zerbröseltem, hartgekochten Ei und war, tadaa: Kalt! Zur Konsistenz lässt sich bestenfalls sagen: Interessant. Dazu gab es Tomaten. Und Avocado. Das Toast, das auf der Karte stand, fehlte komplett. Denn was nun nach und nach durchsickerte: Es gab schlicht kein Brot mehr, denn das hatte man dummerweise vergessen einzukaufen. Kann man dann nicht mal was sagen?
Schlecht, wenn sich darauf teilweise ein ganzes Frühstück aufbaut.
Das Frühstück der Frau sah aus wie ein Salat. Hatte sie nicht einen Frühstücksteller bestellt? Hatte sie! Was war passiert? Circa 15-20 Minuten nach unserer Bestellung fiel dem Chef auf, dass etliche Zutaten für ihr Frühstück fehlten, erst war keine Salami da, dann fehlte einer der Käse und und und - vom Brot ganz zu schweigen. Stattdessen riet er zu Salat - dem Salat der Woche - als kleine Entschuldigung des Hauses. Fairerweise muss ich anmerken, dass der Salat a) sehr lecker und b) umsonst war.
Aber das tröstet nicht über den gesamten Eindruck hinweg. Bei all der Wartezeit wurden wir nicht noch einmal nach Getränken gefragt und haben so lange auf das Essen und die Getränke gewartet wie nirgendwo sonst. Und jetzt kommt der Knaller - trotz des fehlenden Toasts bei meinem Rührei, wurde der normale Preis berechnet. Geht nicht! Darauf macht man den Gast aufmerksam und kommt dem Kunden entgegen. Scheiß auf das Toastbrot, hier geht es um den Eindruck. Und der war schlecht.
Stibude und das Frühstück: Gescheitert in der Südstadt
Trotz des epischen Scheiterns wollten wir dem Frühstück in der Stilbude in Köln noch einmal eine Chance geben. Immerhin hatte uns das selbstgemachte 'Leck mich"- Eis mit dem Laden versöhnt. Also ein paar Monate später, es war wieder ein Sonntagvormittag, auf zum zweiten Versuch. Mein erster Eindruck beim Reinkommen: Heute arbeiten hier zwei Personen - sehr gut! Aber leider blieb das bei dem Eindruck, denn was danach passierte war erst mal nicht viel.
Der Service, eine junge Frau - wahrscheinlich Studentin, hing lieber draußen bei ihren Freunden ab und rauchte, statt den Gästen im Innenraum die Karte zu bringen. Nach sicherlich einer viertel Stunde (!) kam sie dann zu uns an den Tisch und fragte, ob wir uns schon entschieden hätten. Wie denn? Ohne Karte?! Meine Frühstücks-Frau machte sich schon eine gedankliche und handfeste Notiz für schlechten Service. Ich bestellte einen Cappuccino, den sie jedoch komplett ignorierte und wieder zu ihren Freunden abzischte.
Pustekuchen: Keine Empfehlung für das Frühstück in der Stilbude Köln
Nach 20 Minuten Wartezeit hatten wie immer noch nichts bestellt, die Frau gegenüber war pissig, ich meditierte. Nach 25 Minuten kam dann die "Prinzessin-Servicekraft" wieder an unseren Tisch, der direkt gegenüber der Theke stand. Sie wollte die Bestellung aufnehmen. Doch Pustekuchen! Genau wie bei unserem ersten Besuch, war der Kühlschrank der Stilbude wieder leer. Es gab kein Frühstück, kein Brot, keine Eier. Nichts. Der Buddhismus hat hierfür eine passende Replik: "Erwartung ist eine der großen Quellen des Leidens".
In solchen Momenten wäre ich gerne Heidi Klum. "Ich habe heute leider keinen Stern für dich." Und obwohl im Hintergrund Wagners' Walkürenritt läuft, die Kameraführung ein wenig von Apocalypse Now entliehen ist, hört man das Herz des Mädchens ganz deutlich brechen. Wie ein trockener Zweig. Knack. Vielleicht flüstere ich ihr noch ein "The Horror The Horror" ins Ohr uns lächele maliziös. Zu meiner Entschuldigung und diesem bitterbösen Ende: Ich hatte echt Hunger. So richtig Hunger. Und ich bin nicht ich, wenn ich Hunger hab.
Fazit: Hier bestätigt sich mal wieder die Lebensphilosophie: Gebt nie eine zweite Chance!
Nie, nie, nie! Die Stilbude in der Südstadt ist mehr Bude als Stil.
Kein Stern. Nichts. Nada. Niente. Eh am Arsch.
Tipp: Schräg gegenüber, im Carmelädchen gibt es ein tiptop-Frühstück mit u. a. 27 (!) unterschiedlichen Marmeladen und einem Service, der den Namen verdient. Mehr dazu sehr bald hier!
Liebe Frühstücker: Tut euch selbst einen Gefallen! Guckt erst rechts, dann links und geht einfach über die Straße und weit weg von der Stilbude! Ihr könnt ja auf ein Eis - solltet ihr denn Gehör finden - wiederkommen.
Adresse „Stilbude“ (Südstadt)
Bonner Str. 69
50677 Köln
Webseite: leckmich-eis.de/ // Facebook
Anfahrt: Mit der Linie 15 und 16 (Haltestelle: Chlodwigplatz) und ein paar Meter die Bonner Strasse entlang stadtauswärts auf der linken Seite.
Abrechnung: Beim ersten Mal 10,80 Euro. Beim zweiten Mal nichts. Wir sind wieder gegangen. Und kommen nicht wieder.
Kommen wir wieder: Niemals!
Bewertung:
(Das ist Premiere!)