Auf der Aachener Straße gibt es fast überall Frühstück in Köln. Herr Pimock ist uns aber im Gedächtnis geblieben als wir beim letzten Mal die Suppen probiert und die Frühstückskarte gesehen hatten. Das Frühstück im Herr Pimock wollten deswegen natürlich umgehend testen und das haben wir auch getan. Dieses Mal ist das Stichwort: Das beste Brot und der Kaffee zu voll...Herr Pimock bietet Frühstück in Köln
Hat sich gemacht, der Laden. Gelegen an Kölns Hipsterlaufsteg Nummer 1, der Aachener Straße, erinnere ich mich noch an eine mehr oder weniger stylische Restauration mit einem ziemlich runtergerockten Klo für gutbürgerliche Kost. Wie der Laden früher hieß, weiß ich nicht mehr. Aber gegenüber, da war ein Fotoautomat. So ein alter, wie der in Dresden auf der Alaunstraße (falls jemand nachschaut: Hausnummer 34) steht. Genau so ein Fotoautomat war im Belgischen Viertel - der war (aber leider) nichts für die Spießer.
Die Frühstückskarte im Herr Pimock ist wirklich umfangreich und die Preise moderat. Was toll ist: Auch Vegetarier kommen auf ihre Kosten, denn man hat die Möglichkeit, den Belag auf dem Frühstücksteller selbst zu wählen. Alles, was das Herr Pimock dahingehend anbietet, steht auf der Frühstückskarte und darf munter gewürfelt werden. Darunter sind Schwarzwälder-Schinken, Fenchelsalami, Leberwurst, Brie, Gauda, Ziegenkäse und vieles vieles mehr - lasst euch einfach selbst überraschen! Ein wirklich tolles Angebot, welches ich in dieser Form bisher noch nicht gesehen habe. Preislich schwankt das Frühstück zwischen 4 und 7 Euro, was absolut top ist!
Wie wäre es zwischendurch mit ein bisschen Allgemeinbildung?
"Pimock" kommt von der historischen Redensart: "Die Pimocken fielen in Köln ein" und ist streng genommen ein kölsches Schimpfwort für einen Zugezogenen. Ist das etwa ein Augenzwinkern in Richtung der zugezogenen Medienhipster im Belgischen Viertel?!
Wir haben uns für das große Frühstück für 2 Personen entschieden, weil es rechnerisch für uns günstiger gekommen wäre, als zwei Mal das Frühstück für den großen Hunger zu bestellen. Darin enthalten ist viel:
- 4 x Wurst (jeweils verschiedene Sorten)
- 4 x Käse (auch hier verschiedene Sorten)
- 4 Brötchen
- 4 x Vollkornbrot
- Bio-Eier
- Kräuterquark
- O-Saft
Nicht im Frühstück enthalten sind die Heißgetränke, deswegen bestellen wir gleich einmal Kaffee und
Cappuccino. Ich bin zwar nicht der größte Kaffee-Feinschmecker, jedoch achte ich darauf, dass man zur Tasse Kaffee immer heiße Milch statt Kaffeesahne bekommt, aber das wisst ihr sicherlich schon. Und siehe da Herr Pimock: Alles richtig gemacht. Der Kaffee ist bis zum Rand gefüllt, was mich natürlich freut aber Schwierigkeiten beim Trinken bereitet. Zusätzlich gibt es sogar noch einen leckeren Keks dazu. Der O-Saft kommt sehr bald, es fällt sofort auf: Er wird im IKEA-Glas serviert. Hmm... Vielleicht sollte man bei Herr Pimock wenigstens darauf achten, dass die Gäste IKEA-Produkte nicht sofort als solche erkennen, für mich hat die Marke, was Geschirr betrifft, in einem Restaurant einen herben Beigeschmack. Ist so.
Noch kurz zum Geschmack: Kaffee gut, O-Saft nicht bio und auch nicht 100 % Direktsaft, aber das ist schon okay. Und wer sich an angestoßenen Tellern stört, der kann diese eventuell auch im Herr Pimock erwarten - wir fanden es nicht schlimm, denn irgendwie gehören die zum Style des Restaurants.
Das Frühstück im Kölner Herr Pimock überzeugt
Neben den obligatorischen Fensterplätzen in Richtung Laufsteg, gibt es weiter hinten auch noch ein paar schön ruhig-gelegene Plätze, wenn man eher in Ruhe frühstücken möchte. Ich möchte! Die Musik im Hintergrund kommt aus den 70ern und ist perfekt ausgepegelter Disko/Soul, weswegen mein tanzender rechter Fuß direkt mal gegen den Tisch tritt und den (eh zu kalten) Cappuccino verschüttet. Disko, Baby!
Zeit sich umzusehen: Ich mag die Einrichtung von Herr Pimock im Belgischen Viertel von Köln. Hier wird viel
mit Industrial Design und Berliner Charme gearbeitet. Einzig die Fotografien an der Wand, die hier scheinbar Kunst sein sollen, sind etwas peinlich. Leider zieht es auf unserer Seite des Restaurants, da die Tür die ganze Zeit über offen steht. Alle anderen guten Plätze sind bereits belegt. Das ist gar nicht toll, ABER wir haben es überlebt. Die Musik ist entspannt, auch wenn dasselbe Lied an diesem Morgen gleich zwei Mal kommt und für die Leser unter den Gäste gibt es eine große Auswahl von guten Kölner Stadtmagazinen - die gibt es wahrscheinlich nicht überall. Dafür einen Pluspunkt von mir.
Das Frühstück im Herr Pimock kommt und wir sind gleich begeistert. Tatsächlich hätten wir so ein Frühstück nicht erwartet. Die Deko sieht ansprechend aus, der Belag, der übrigens an jeder Stelle hochwertig ist und perfekt temperiert, liegt hübsch auf Salat gebettet. Da läuft einem das Wasser im Mund zusammen. Kräuterquark und Butter kommen auf einem separaten Brettchen, toll angerichtet, nur die Butter ist zu hart, um verstrichen zu werden. Leider müssen wir nach süßem Brotaufstrich (bedeutet hier: Nutella und Marmelade) fragen. Auf der Karte steht, dass dieser "dazu gereicht wird". Scheinbar nur, wenn man proaktiv fragt. Schade wegen dieses blöden Umstandes. Problemlos wird der Süßkram aber nachgeliefert - abgefüllte Marmelade sowie Nuss-Aufstrich in Glas-Schälchen - mag ich! Ein Wort zur Leberwurst: Selten bessere gegessen. Und die Eier? Auf Punkt und perfekt für die Löffel-Esser und toll für die Aufs-Brot-Leger.
Außer dem wirklich moderaten Cappuccino, (Mein Tipp für die Theke: Die Milch muss heiß sein, wenn man sie mit Espresso mischt, nicht "pissleu") war das "Frühstück für Zwei" wirklich hervorragend. Genug, hochwertig, toll und à point.
Wir sind begeistert und empfehlen das Frühstück bei Herr Pimock absolut weiter
Kommen wir noch schnell zu Brot und Brötchen: Meine lieben Restaurants in Köln, die Frühstück anbieten. Von Herrn Pimock könnt ihr euch eine Scheibe abschneiden. Denn Brot und Brötchen sind DER Knaller! Ich tippe darauf, dass sie frisch vom Bäcker Probst im Nebenhaus geholt werden und der gilt im Belgischen Viertel nicht grundlos als die beste Bäckerei. Toll.
Der kleine Pedant in mir hat natürlich noch einen Kaffee nachbestellt um herauszufinden, ob es beim o.g. Cappuccino wirklich an der Milch lag oder ob das Thermometer der Siebträger-Maschine falsch eingestellt ist. Ergebnis: Der Kaffee war perfekt temperiert. Ein kleiner Makel also, der sich auch ohne Ausbildung zum Barista in Wien abstellen lässt.
Wie zuvor erwähnt, kann man beim Frühstück im Kölner Herr Pimock den Belag selbst zusammenstellen. Das hat leider bei uns nicht ganz so gut geklappt, denn den Bergkäse wollten wir eigentlich nicht, der lag jedoch großzügig auf dem Teller. Das kann ein Fehler des Services gewesen sein oder ein Missverständnis. Gesagt haben wir nichts, nur überlegt ob wir beim nächsten Mal einfach auf der Auswahl des Kochs vertrauen sollten, vielleicht ist die noch(!) besser.
Was ich aber trotz kalter Milch geil fand: Ich hatte kein Herz auf dem Milchschaum, sondern einen R&B-mäßigen Frauenarsch. Da geht mir ja am frühen morgen schon das Herz in der Hose auf. Darf ich jetzt endlich meine Sterne vergeben?
Zusammengefasst: Wir wurden von drei unterschiedlichen Servicekräften immer nett und zuvorkommend bewirtschaftet - warum die ständig wechseln war uns am Ende auch egal. Den Gast erwarten auf jeden Fall beim Frühstück in Köln bei Herrn Pimock junge Kellner, junges Publikum und leckeres Essen für einen wirklich günstigen Preis. Klare Weiterempfehlung. Frühstück 10 - 14 Uhr. Übrigens hört sich auch der Rest der Karte fabelhaft an.
Adresse Herr Pimock
Aachener Straße 52, 50674 Köln
Webseite Herr Pimock
Anfahrt:
Mitten im Belgischen Viertel, durch viele Busse und Bahnen zu erreichen, zum Beispiel der Linien 1 und 7 (Haltestelle Moltkestraße) und einige andere Buslinien.
Abrechnung:
Wir haben für das Frühstück bei Herr Pimock 11,50 Euro gezahlt. Insgesamt hat es uns 18 Euro gekostet - inklusive zwei Kaffee und einem Cappuccino. Guter Preis, gutes Essen. Fabelhaft!
Kommen wir wieder? Aber klar doch. Ganz klare Weiterempfehlung!
Bewertung:
