Villa Mathilde - tolle Atmosphäre beim Frühstück in Köln

Ich lasse mich heute wieder auf einen Tipp vom Mann, der immer mitkommt, ein. Er hat gelesen, dass es im "Villa Mathilde" leckeres Essen gibt - mal ganz anders, sagt er. Wir machen uns also auf den Weg nach Deutz, um dort das Frühstück in Köln zu testen. Ob wir das Villa Mathilde weiterempfehlen können und wie das Frühstück in Köln dieses Mal war... hier erfahrt ihr es!

Frühstück in Köln: Wir testen das Villa Mathilde

Wieder auf der anderen Seite. Wieder auf der falschen Seite. Oder auf der „Schäl Sick“, wie der Kölner sagen würde. Das ist nicht so schlimm, wie z.B. Düsseldorf oder Hoyerswerda, aber ich sag es mal mit den Worten meines Opas: „Gott (…hier hielt er immer kurz inne) mag sich etwas dabei gedacht haben, als er Deutz auf der anderen Seite platzierte.“ Ist so! Kann ich auch nicht ändern.

Aber das alles ist der Villa Mathilde total egal. Bildet es doch ein Kleinod zwischen Suevenstrasse und Deutzer Freiheit.

Nachdem wir aus der Bahn gestiegen sind, gehen wir einige Meter zu Fuß zum Villa Mathilde. Dabei

bemerke ich: Deutz ist ja nur einen Katzensprung von der Severinsstraße entfernt. Wer jetzt lacht und denkt: "Hä, ja klar", dem sei eins gesagt: Auf der anderen Rheinseiten (da drüben) bin ich selten bis nie. Damit muss man sich anfreunden. Spaß beiseite: Das Villa Mathilde liegt wirklich zauberhauft und als wir endlich das kleine Eckcafé abseits der Hauptstaße erreichen, bin ich schon begeistert: Die Außengastro sieht wirklich entzückend aus.

Leider kann man von draußen schlecht in das Café reinschauen, was natürlich drinnen für gemütliche Atmosphäre sorgt, draußen jedoch Fragen aufkommen lässt, wie: "Ist da überhaupt ein Platz frei?" Wir versuchen es einfach und öffnen die schwere Holztür.

Mein erster Eindruck beim Betreten des Cafés: Die Mama von jemandem macht gerade frische Waffeln. Waffeln und auch Sonntagsbraten sind so Dinge, die man lernen kann, aber Mütter haben ja immer irgendeinen Superskill. Und hey: Es geht hier um meinen und nicht um euren ersten Eindruck!

Frühstück in Köln: Das Villa Mathilde ist zauberhaft

Das Villa Mathilde ist wirklich ein zauberhaftes Café und ich kann nachvollziehen,weswegen es in Deutz sehr beliebt für den ein oder anderen Kaffeeplausch ist. Man fühlt sich direkt heimelig, es ist gemütlich, die Deko ist wirklich ausgefallen und nicht einfach nur pseudo-hipp und duften tut es auch toll.
Die Speisekarte ist sehr klein und die Auswahl des Frühstücks beschränkt sich auf zwei Dinge: Ein Frühstück (Mat­hil­des Brot­platte) und Sandwich. Meine Begleitung erzählt, dass das Frühstück Tapas Charakter hat. Ich bin gespannt. Der Service ist von Beginn an sympathisch. Kennt ihr das, wenn man merkt, dass die Bedienung weder aufdringlich und nervig, noch zu langsam und unaufmerksam ist. Im Villa Mathilde ist der Service perfekt. Was die Preise betrifft: Sie sind moderat bis teuer.

Zum Frühstück bestelle ich einen Smoothie (von Proviant) und natürlich einen Kaffee. Als beides an den Tisch gebracht wird, bin ich ein wenig enttäuscht. Der Kaffee ist lecker, keine Frage, doch die Milch ist bereits enthalten und kann demnach nicht selbst dosiert werden. Das mag ich nicht. Auch der Smoothie ist für seinen Preis eher mini. Er füllt ein kleines IKEA-Glas. Aber zum Kaffee gibt's Karamel... lecker!

Der Kaffee kommt von Schamong, was ich ja toll finde. Und ich bekomme von denen wohlgemerkt keinen Gratiskaffee, nur um das hier zu erwähnen (für’s Protokoll: Ich lasse mir meine spezielle Röstung aus Medebach jeden Monat frisch anliefern!). Es ist schlicht so, dass Schamong so viel besser ist als dieser vermeintlich-hippe Van Dyke. Und daher ist heute der Cappuccino und der Espresso super gut!

Im Hintergrund besingen Elis Regina und Antonio Carlos Jobim das brasilianische Trinkwasser (für die Freunde der portugiesischen Sprache „Água de beber“) und die Einrichtung ist so urgemütlich, dass man sich direkt zuhause fühlt. Die Lampen will ich auch! Instant-geil!

Das Frühstück in Köln-Deutz ist klein, aber lecker

Zeit sich umzuschauen. Die Küche ist direkt in das kleine Café integriert. Doch hier wird alles richtig gemacht: Es ist leise, es duftet gut (wieder dieser Duft) und irgendwie erinnert mich die ganze Atmosphäre an das Wohnzimmer von Oma in den 90ern. Ich mag das. Bedenkt aber: Es ist am Wochenende gegen Mittag sehr voll und wir sind in diesem Moment wirklich froh, einen Platz bekommen zu haben.

Das Frühstück kommt sehr schnell. Dafür, dass wir beide ein Frühstück bestellt haben, ist auf der

Frühstücksplatte (wir bekommen sie gemeinsam gereicht - das mag ich eher weniger) nicht viel drauf. Es macht schlichtweg nicht satt. Das Brot besteht dieses Mal aus Baguette-Scheiben und Schwarzbrot - beides jedoch von hoher Qualität. Man merkt sofort: Das ist nur noch ein Weißbrot und das Schwarzbrot ist schwerer und mächtiger als andere. Die Deko des Essens sieht lecker aus. Trotzdem: Begeistert auf den ersten Blick ist anders. Wer ordentlich Hunger mitbringt, muss wahrscheinlich anderorts noch einmal Nachschlag holen. Doch wenn man sich erst mit dem Essen angefreundet hat und bemerkt, wie die Salami auf der Zunge schmilzt und die Zutaten einfach der Knaller sind, denkt man anders darüber. Die Qualität ist wirklich klasse. Vergleicht man das Frühstück etwa mit dem letzter Woche wird schnell klar: Hier ist nichts vom Discounter. Das gab es:  Französische.Salami, roher Schinken, französischer Camenbert, Bergkäse, Marmelade.

Entschieden hab ich mich für das Frühstück. Es gibt nur eins, daher nenne ich es einfach mal „das Frühstück“. Dazu hab ich mir (clever, wie ich bin) noch eine Portion Rührei bestellt. Und ich gebe zu, dass der Hauptgrund dafür die spezielle "Eierwürzmischung" war, die im Reagenzglas vor mir auf dem Tisch stand.

Die Frau guckte etwas traurig, weil es nach nicht viel Essen aussah und weil ich direkt alles Fleisch und Käse für mich beansprucht habe. Jäger und Sammler gilt auch 2015. Aber wie immer im Leben ist Qualität wichtiger als Quantität und die Qualität der Lebensmittel ist durchweg sehr gut. Belag und Brot stehen hier auch im guten Verhältnis.

Beim nächsten Mal kommen wir Kuchen und Waffeln essen. Die nimmt hier fast jeder und wir müssen sie unbedingt probieren. Das Frühstück ist auf jeden Fall gut, die Punkte gebe ich vor allem für die Qualität und die gesamte Atmosphäre im Villa Mathilde. Punktabzug wegen der wirklich Mini-Menge. Schöne Stimmung, leckeres Essen und eine Sonnenterrasse: Was will man mehr!

Von daher: Nichts zu meckern - gutes Preis / Leistungsverhältnis. Darüber hinaus: Das Rührei (mit und ohne Gewürzmischung) tipptop! Ich gebe 4 Punkte.

 
Adresse "Villa Mathilde"
Mathildenstraße 27, 50679 Köln-Deutz.
Webseite Villa Mathilde

Anfahrt:
Am besten fahrt ihr mit der Straßenbahn zur Deutzer Freiheit (Linien 1/7/9) oder nehmt die 3 oder 4 bis Haltestelle Suevenstraße.

Abrechnung:
Für Cappuccino, Espresso, Kaffee und Smoothi, zusammen mit 2x Frühstück und einem Rührei, haben wir 25,80 Euro gezahlt. Für die Menge definitiv zu teuer, für die Qualität jedoch in Ordnung. Schön wäre so ein Zwischending...

Kommen wir wieder? Klar! Die Waffeln können und wollen wir uns nicht entgehen lassen. Und das Frühstück? Für einen Tapas-Schnack reicht es vollkommen und macht Spaß!

Bewertung:

Die traurige Nachricht zum Schluss und ich weiß, dass es den Frauen das Herz brechen wird. Man nennt mich nicht ohne Grund L’Arrache-cœur. Aber ich muß es einfach erwähnen (und euch das Herz brechen):

Auf der Männertoilette gibt es ein Beautyboard, dagegen sehen die Einkaufstüten eurer Haul-Videos aus, wie die Nikolaustüten von den bösen Kindern - die die keiner mag. Ihr wisst schon: Ein paar Nüsse, alte Schokolade und eine Orange, die schon 3x runtergefallen ist.