Rösterei auf der Aachener Straße und das Frühstück in Köln

Manchmal kann man auch mal Glück mit dem Sitzplatz haben . Wir waren in der „Rösterei“ - auf Kölns Hip(p)ster-Straße – der Aachener Straße frühstücken und konnten dabei einen der beliebtesten Sitzplätze überhaupt ergattern. Ob wir das Frühstück in Kölns Rösterei empfehlen können, ob’s geschmeckt hat und ob wir jetzt hip sind – all das erfahrt ihr hier …

Frühstück in Köln: Wir haben die Rösterei auf der Aachener Straße getestet

Die Rösterei hieß früher "La Büff". Eigentlich heißt das La Büff heute noch La Büff, aber irgendwie auch "Die Rösterei". Seltsam, oder?!

Wir haben uns sehr spät entschieden noch schnell in Köln frühstücken zu gehen. Spät heißt: Es war knapp 15 Uhr und viele der Cafés mit Frühstück hatten schon geschlossen. Ich erinnerte mich daran, dass ich beim Vorgehen in der Rösterei gelesen hatte, dass es dort lange Frühstück gibt (bis 16 Uhr). Also hin und das Frühstück getestet.

Gelegen direkt am Hipsterstrich. Ich weiß, dass meine Begleitung das Wort nicht gut findet, aber es beschreibt die beiden Bürgersteige zwischen dem Roxy (da, wo die Frauen aus dem ... äh ... Unterhaltungsgewerbe ab 4 Uhr morgens noch einen Absacker zu sich nehmen) am Anfang und dem Low Budget am Ende perfekt. Stichwort: 12-40 Jährige, die ihr Longboard tragen; jeder hat eine Ray Ban, es geht sogar das Gerücht um, das hier der "Frozen Joghurt" erfunden wurde. Von DER Person, die im Jahr zuvor mit Bubble Tea ganz groß rauskommen wollte. Kannste drehen und wenden, wie du willst: Für mich ist und bleibt die Aachener Straße der Hipsterstrich. Punkt. Fertig. Aus. 

Yeah: Auf Anhieb hatte wir einen der besten Plätze überhaupt auf der Aachener Straße erobert – direkt vor der Rösterei ein 'Pärchenplatz' - wie süß. Dabei macht der bei schönem Wetter (also heute) wirklich Spaß. Hier kann  man in der Sonne sitzen, kann den Vorbeischlendernden nachschauen und wird nicht von Sitznachbarn gestört.

Anders kann man den Platz direkt vor der Rösterei, nicht beschreiben. Stellt euch Waldorff und Staedler vor. Nun stellt euch diese Logo vor einer kleinen, feinen Boutique-Rösterei vor. Nun stellt euch zwei unglaublich gutaussehende Menschen ... und haltet dieses Bild fest, während ihr weiter lest.

So ist das Frühstück in der Rösterei auf der Aachener Straße in Köln

Man muss sich clever positionieren zwischen all den Hipstern, falls man denn überhaupt die Wahl hat, sich einen Platz auszusuchen. Sobald es 5 Minuten mal nicht regnet ist jeder Platz in der Sonne besetzt. Und überall auf dem Boden liegen die neuwertigen, ungenutzen Longboards herum. Niedlich anzusehen, trotzdem nervig.

Die Rösterei ist, wie der Name schon sagt, ein Laden, der sich auf Kaffeespezialitäten konzentriert. Dementsprechend gespannt bin ich auf meinen Kaffee samt Milch. Als die Getränke kommen, entdecken wir direkt die kleine Aufmerksamkeit der Küche – zum Kaffee und Cappuccino gibt es einen kleinen Brownie-Krümel. Sehr saftig und lecker. Leider schmeckt der Kaffee dafür sehr dünn, was noch schlimmer wird als er sich mit der Milch vermischt. Der kann leider nicht viel bis ganz nichts. Sehr schade.

Ein paar Worte zur Einrichtung: Das 'La Büff' oder 'Moxxa' oder 'Die Rösterei' (wie heißt ihr denn jetzt?) hat sich über die Jahre echt gewandelt. Wo früher ein paar Tische, kostenlose Postkarten und semi-coole Kunst (und das ist noch semi-charmant formuliert) standen, fungiert jetzt eine Rösttrommel als zentraler Blickfang. Rund herum Kaffeesäcke, Hipster-Kaffeezubereiter (es wird wahrscheinlich eh beim Korrekturlesen zensiert, aber mich erinnert die Aero-Press an eine hässliche Penispumpe. Ist so! Trinkt man daraus Kaffee?! Denkt mal darüber nach, wenn ihr das nächste Mal den Kaffee bestellt) und ... Gedöns. 

Nicht nur das Frühstück in er Rösterei sieht gut aus

Jetzt sind wir gespannt auf das Frühstück. Das Frühstücksangebot in der Rösterei ist nämlich relativ groß und themenmäßig nach Städten benannt - vom Pariser Frühstück mit Croissant und Frühstück Palermo mit Schinken und Salami, bis München mit Omelette und Kartoffeln - es ist alles dabei. Preislich gesehen ist es relativ günstig und liegt um die 7 bis 8 Euro. Auch Veganer finden etwas.

Während ich auf das Frühstück (Palermo) warte, blicke ich etwas neidisch zu dem riesigen Pancake am Tisch gegenüber, noch neidischer zum Spargel, aber dafür ernte ich nur fiese Blicke von der Seite. 

Im Innenraum ist sehr düster, trotzdem gemütlich. Die Rösterei erinnert mit allen Kleinigkeiten an ein hübsches Café an einer Pariser Straßenecke – das mochte ich schon früher. Übrigens ist auch der Service bisher nett und zuvorkommend und bringt unsere Bestellung schnell.

Seit dem Gang zur Toilette frage ich mich tatsächlich, wo das ganze Essen zubereitet wird. Frühstück? Kein Problem mit Kühlschrank, Eierkocher und Kaffeemaschine! Aber der Spargel, das Fleisch, etc. - was ist damit? Vielleicht haben wir hier aber auch wieder dieses 'Doctor Who / Tardis-Prinzip' und die Küche sieht nur klein aus, ist aber innen mehrstöckig. Weiß man's? Will man's wissen?

Tolle Deko beim Frühstück im Kölner Café Rösterei

Nebenbei: Der Kaffee, hoch dekoriert von der Röstergilde, musste sofort probiert werden. Das Ergebnis: Vielleicht ist der "french press" bzw. der Espresso so richtig gut - der Cappuccino hingegen schmeckte wie der von meiner Mutter. Und der kommt aus dem Automaten. Sorry. Selbst das Herz im Schaum kann meine Mutter besser. Normalerweise würde ich es nicht erwähnen, aber a) ist das hier eine Kaffeerösterei mit Barista und b) konnte der Barista von Herr Pimock (das nur ein paar Tische weiter die Straße runter zu finden ist) mir sogar einen Frauenhintern in den Milchschaum zaubern. 

Ich habe mich für das Frühstück „Amsterdam“ entschieden. Wie man sich denken kann, besteht dieses Frühstück aus allerlei Käse-Leckereien. Und toll angerichtet ist es zudem auch noch.

 Auf meinem Teller entdeckt man:

• Bio-Butter (warum Bio?!)
• Bio-Gouda
• Manchego
• Camembert
• Hausgemachter Fruchtaufstrich

Das Palermo-Frühstück war mal wieder die bessere Wahl. Die Frau ist mit ihren Amsterdam (aka Käse-) Frühstück etwas abgeschlagen hinten. Ganz zweifelsfrei: Bei mir mehr Auswahl, mehr leckerer. 

Die Küche der Rösterei weiß, wie man einen Teller hübsch garniert. Es sieht klasse und auch sehr lecker aus. Leider ist die Auswahl beim Amsterdamer Frühstück relativ übersichtlich. Die Qualität jedoch top! Außer der Gouda – der ist wirklich unspektakulär und stinkt gegen die restlichen Käse-Spezialitäten total ab. Er war einfach nicht kalt genug, was bei Sommerwetter eher kontraproduktiv ist. 
Übrigens ist das Brot und die Brötchen sehr lecker und beide gehören tatsächlich zum besten Brot, was wir bisher bei unseren Frühstückstest probiert haben. Mich würde wirklich interessieren, wer der Brötchenlieferant bei der Rösterei.

Wenig auf dem Teller, aber sehr gute Qualität: Frühstück in der Rösterei Köln

Leider haben wir uns im Service getäuscht. Der ist nämlich sehr langsam und nicht auf Zack. Auf das Ei musste der Mann warten und ob wir noch etwas trinken wollen, danach wurden wir auch nicht gefragt. Schade.

Salami und Schinken (Parma) vom Feinsten, Brot tiptop und der Quark (Basilikum-
Frischkäse) wirkt, als hätte man ihn mit ein bisschen Milch cremig gerührt. Mag ich. Warum bin ich trotzdem ein bisschen enttäuscht? Es lag am Ei. Das Ei: bio, "auf Punkt" und mit Plastiklöffel kostete 1,20€ extra und das ist (genauso wie der fehlende Saft) dann doch ein Grund, warum das hier maximal 3,5 Punkte von mir bekommt. Bio-Wahn hin oder her - aber für 2-3 Euro mehr und 50 Meter weiter die Straße runter, wird einem wesentlich MEHR für's Geld und Auge geboten.

 Der Mann, der immer mitkommt, hatte also mit seiner Wahl das wesentlich bessere Frühstück – sogar das Brot ist beim Palermo Frühstück noch besser.

Zusammengefasst: Für die hippe Aachener Straße gibt es für einen guten Preis ein hochwertiges, wenn auch nicht üppiges Frühstück, das ganz solide daherkommt. Weil der Kaffee jedoch nicht gut war, gibt es von uns zudem Sterne Abzug. 

Adresse "Die Rösterei" (Innenstadt / Rudolfplatz)
Aachener Str. 22

50674 Köln
Webseite 

Anfahrt: Zur Rösterei kommt ihr schnell über die Haltestelle Rudolfplatz, dort halten viele Bahnen. Einfach die Aachener Straße entlang schlendern. Das Café befindet sich auf der rechten Seite.

Abrechnung: Gezahlt haben wir 20,80 Euro - für 2x Frühstück, Extra-Ei, Café und Cappuccino. 

Kommen wir wieder? 
Mal sehen, wahrscheinlich aber eher nicht für Kaffee und Frühstück. Aber die anderen Gerichte sahen so lecker aus. Alles in allem ist das Frühstück vollkommen in Ordnung und lässt sich auf jeden Fall austesten, wenn man in der Nähe ist.

Bewertung: